Wissen
Was ist eigentlich guter Kaffee?
Guter Kaffee kann viel; gut riechen, wach machen, gut schmecken, bis in den Kern durchgeröstet sein und gut tun.
Der Stinker
Gut riechen und wach machen tun viele Kaffees. Dennoch gibt es im Kaffeehandel den Begriff „Stinker“. Hierbei handelt es sich um Kaffeebohnen, die beim Waschvorgang vom Bauern zu lange im Wasserbecken fermentiert wurden. Der Kaffee fault vor sich hin und beginnt zu riechen. Er riecht und schmeckt in etwa so wie ein Haufen verfaultes Obst und Gemüse. Wir lassen die Finger von Stinkern. Diese findet man sowieso nur im unteren Preissegment und dort meist bei Arabica.
Eines muss man dem Stinker-Kaffee aber zugutehalten: Er macht wach, wenn auch nicht auf Grund des Koffeins.
Kaffeebohnen vom Rohzustand bis dunkel geröstet.
Die Defekte
Es gibt viele Kaffees, die OK schmecken. OK heißt, dass der Kaffee das übliche Röstaroma hat, mehr aber auch nicht.
Es gibt aber auch viele Kaffees, bei denen Bohnen verwendet werden, die im Kaffeehandel als defekt bezeichnet werden. Diese Bohnen werden deswegen als defekt bezeichnet, da sie einen Beigeschmack haben, der als unangenehm wahrgenommen wird.
Die häufigsten Defekte schmecken nach
Defekte kommen übrigens am meisten im Arabica vor. Daher ist 100% Arabica kein Qualitätsmerkmal, sondern im unteren Preissegment eher ein Warnzeichen.
Die Aromen
Die gute Nachricht ist aber: Es gibt mehr Aromen, als Defekte.
Hier die Liste der häufigsten Aromen
Habt Ihr diese Aromen im Kaffee noch nicht wahrgenommen? Dann habt ihr bisher wohl nur Kaffee getrunken, den man als OK bezeichnet.
Der Röstvorgang
Der Röstvorgang hat auch einen großen Einfluss auf den Kaffee. Es haben sich zwei Varianten durchgesetzt.
Schnell und heiß
Der Kaffee wird bei über 400°C für 2-3 Minuten verbrannt. Wie ein Stück Fleisch im Feuer wird der Kaffee von außen schwarz und von Innen bleibt die Bohne roh. Die verbleibenden Reizstoffe im Kaffee verursachen dann die oft beklagten Magenbeschwerden.
Mit dieser Variante nutzt die Rösterei ihre Kapazität effizient aus. Außerdem verliert der Kaffee weniger Feuchtigkeit, wiegt also mehr.
Langsam und bei gemäßigten Temperaturen
Der Kaffee wird schonend im Langzeitröstverfahren geröstet. Die Bohne wird bis in den Kern hin durchgeröstet ohne von außen zu verbrennen.
Bei dieser Variante können sich die Aromen sanft entfalten. Sicher ist es nicht die effizienteste Produktionsvariante, dafür genießt man aber wahren Kaffeegeschmack und das ohne Magenbeschwerden.
Zu guter Letzt soll Kaffee aber auch gut tun. Das heißt der Kaffeebauer soll fair bezahlt werden, so dass der Kaffeeanbau sich für ihn nachhaltig lohnt.
Sicher kann man nicht jeden Kaffeebauern persönlich kennen und dafür sorgen, dass er ordentlich bezahlt wird. Eins steht aber fest: Für gute Qualität erhält der Bauer einen überproportional hohen Verkaufspreis. Alleine deswegen lohnt es sich als Konsument bei Kaffee auf die Qualität zu achten.
Darüber hinaus finden wir, dass man manche seiner Kaffeebauern auch direkt kennen lernen sollte und sie beim nachhaltigen Kaffeeanbau unterstützen muss. Daher haben wir das Mare Kaffeeprojekt mit unserem Partnerdorf Muthuaini ins Leben gerufen. Hier (LINK) findest Du mehr über unser Projekt.
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